Diesen längeren Facebook-Post von Sommer 2014 musste ich einfach hier archivieren. Mittlerweile gibt es ein neues Drucksystem, das weniger anstrengend ist 😉
Mal ein Beispiel wie einfach und unkompliziert die Uni Mainz einem das Studieren ermöglicht.
Ich möchte für morgen ein paar Lernblätter ausdrucken, in Farbe. Gut, dass wir für einen gewissen Obolus in der Uni drucken können.
Einer der wenigen, scheinbar unendlich wertvollen, Farbdrucker steht im Zentrum für Datenverarbeitung (ZDV). Dort befinden sich einige Rechner, auf denen ich mich in meine iCloud einlogge und das Dokument herunterlade.
Leider ist an diesen Rechnern kein einziger Drucker voreingestellt und so klicke ich mich erstmal kreuz und quer durch die Internetseite des ZDV, um die Netzwerkadresse des Druckerservers (jogups\farbdrucker-x-duplex) herauszufinden. Nachdem ich diesen selbst auf dem Rechner als Drucker hinzugefügt habe und 10 Minuten Treiber geladen wurden, schicke ich den Druckauftrag ab.
Ich gehe nun einen Flur weiter in den Druckerraum. Dort kann man an einem Terminal die Druckaufträge mit seinem Account freischalten. Dafür muss man sein „Druckkonto“ wie bei einer Prepaid-Karte vorher mit der eigentlichen Prepaid-Karte („Studicard“) aufgeladen haben. Leider kostet der Druckauftrag 8€ (für 25 Seiten Farbausdruck!) und mein Druckkonto ist nur mit 7,50€ aufgeladen.
Kein Problem, es gibt spezielle Terminals, in die man die Studicard einschieben kann, um sich dann mit seinem Account anzumelden und Geld von der Studicard auf das Druckkonto zu schieben. Von diesen also wichtigen und unersetzlichen Terminals gibt es auf dem ganzen Campus zwei. Zwei. 2.
Einer davon steht im ZDV und ist „leider gerade außer Betrieb“, ich muss also zum zweiten in der Uni Bibliothek (anderes Ende des Campus). Die Beratungsstelle des ZDV nebenan kann nämlich zu ihrem Bedauern „keine Aufladungen machen, sorry, nur Bezahlungen von Druckaufträgen des Druckstudios.“ Nach 10 Minuten Fußweg bin ich dann in der Bib, um mein Druckkonto aufzuladen.
Der Haupteingang der Uni Bibliothek ist leider nach rund 1 Jahr Renovierung noch immer im Bau, sodass ich erstmal durch benachbarte Gebäude umständlich in die Bib wandern muss.
Leider ist meine Studicard aktuell nach dem Mittagessen leer. Die Funktion „Autoload“, also die automatische Aufladung der Karte per Bankabbuchung wenn das Guthaben auf der Karte unter 5€ sinkt, funktioniert leider nicht an den Terminals für das Druckerkonto. Der Auflade-Automat, der nur Scheine akzeptiert ist allerdings in der Uni Bibliothek außer Betrieb. Glücklicherweise habe ich einen 10€-Schein einstecken, sonst hätte ich ganz hinter zur Mensa zum Geldautomaten gemusst.
Ich gehe also nun ein Gebäude zurück und lade dort meine Karte auf. Dann gehe ich zurück zur Bib und lade dort mit dem Terminal, auf dem noch Windows 2000 läuft, das ominöse Druckkonto auf.
Nun mache ich mich auf den Weg zurück zum Farbdrucker. Dieser verschmiert mir tatsächlich vier Seiten meines Ausdrucks. Bei der ZDV-Beratungsstelle einen Raum weiter heißt es dazu: „Hm, ja, da müssten Sie das mal per E-Mail melden, dann wird Ihnen der Betrag erstattet. Am besten abfotografieren.“. Ein erneuter Ausdruck auf Kosten des ZDV ist nicht möglich, und mein Druckkonto ist nun auch wieder leer wie die Stadt am Sonntagmorgen.
Ich gebe es nun auf.
Für diese ganze Show habe ich eine (!) Stunde gebraucht. Ich wollte nur 25 Seiten farbig ausdrucken. Eine Stunde. Und 8€ sind auch weg.
So fördert unsere geliebte Johannes Gutenberg-Universität Mainz motivierte Studenten <3